Jumelage mit Lions Club Bruxelles Royal

Ähnlich wie die Gründung unseres Clubs, vollzog sich auch unser Start und unser Leben in internationaler Zusammenarbeit mit anderen Lionsclubs, nicht vergleichbar zu bisherigen Lions-Erfahrungen.

Nachdem wir uns lokal und in Deutschland über mehrere Jahre hinweg etabliert hatten, wurde das nächste größere Ziel angegangen, „Lions-International“ auch mit eigenen Ideen und Aktivitäten zu füllen.

Als Neuzugang von LC Rotenburg(Wümme) kommend, und dankeswerterweise im LC Voreifel aufgenommen, hatte ich zuerst im Aktivitäts-Ausschuss, dann als Clubmaster und natürlich in dem 1983 neu gegründeten Jumelage Ausschuss unter Führung eines erfahrenen Gründungsmitgliedes mitzuarbeiten.

Das Glück war mir hold, denn zu meiner Präsidentschaft 1987/1988, einschließlich dem Jahr als Pastpräsident, war es unserem Club vergönnt, mit mir eine Jumelage mit LC Bruxelles Royal und danach ein Twinning mit LC Billericay aus der Taufe zu heben.

Natürlich sollte der ins Auge gefasste Jumelage-Club direkt hinter der westlichen Grenze der Bundesrepublik sein. Die weite Fahrt über den Ärmelkanal bzw. die Alpen wurde ausgeschlossen, und eine sprachliche Belastung dürfe natürlich auch nicht entstehen. Aber wie das so immer ist im Leben, die Praxis sieht manchmal ganz anders aus als die Theorie.

Fünf Jahre lang versuchten wir erfolglos, einen Jumelage-Club zu finden. Dabei haben wir unser Vorhaben rückblickend teilweise unglücklich gestartet, teils fehlte es uns an Informationen, oder der anvisierte Lions-Club bekundete kein Interesse.

Der Distrikt hat uns schließlich geholfen, er hat unseren Wunsch für eine Jumelage an den Distrikt Belgien weitergegeben. Und eines Tages kam der Präsident des Lions Clubs Bruxelles Royal zu einem unserer Lions nach Erftstadt, stellte sich vor und erwiderte unseren Wunsch zu internationaler Zusammenarbeit.

Die nächsten 12 Monate waren ausgefüllt mit gegenseitigen Besuchen, Informationen und dem Austausch vieler Pläne und Vorstellungen der einzelnen Komitees.

Der deutsche Botschafter in Belgien, Frau Dr. Finke-Osiander, war Schirmherrin der belgisch-deutschen Jumelage Verbindung, die 1988, sehr feierlich und offiziell, im Concert Noble in Brüssel besiegelt wurde.

Die Gegenjumelage fand ein Jahr später volksnah, inmitten des Braunkohlereviers und rheinischer Fröhlichkeit im Traditionsraum eines großen Karnevalsvereins im Restaurant Alt‑Köln statt. Schöne Urkunden für jeden Club und spezielle Jumelage Wimpel für die Lions wurden als äußeres Zeichen der Jumelage ausgetauscht und umrahmten die obligatorischen Reden.

Etwa zeitgleich hatten wir einen Gast aus England bei einem Clubabend zu Besuch, einen waschechten Engländer, mit entsprechenden Habitus und Auftreten, einschließlich der Sprache, so dachten wir alle, ich auch, aber es war ganz anders, siehe den Beitrag „Jumelage mit Lions Club Billericay

Eine Folge der engen Zusammenarbeit der drei Clubs war die Idee, ein Schwimmfest für Behinderte aus allen drei Lions-Club-Bereichen ins Leben zu rufen, die in jeweils örtlicher Lions-Club-Verantwortung, im zweijährigen Abstand, in England (1992), in Deutschland (1994) und Belgien (1996) usw. bis heute durchgeführt wurden.

Freundschaften werden immer persönlich getragen, und wir sind in der glücklichen Lage, viele Lions-Freunde in unserem Club zu haben, insbesondere eben auch Jüngere, die sich für diese Länder engagieren - im Sinne von Lions, eines vereinten Europas und der menschlichen Hilfe.

März 2019

Dieter Schwatlo